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Reh-Bekka und Reh-Neh haben sich verabschiedet

Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. – Oliver Goldsmith 

Diese Kunst haben unsere drei geretteten Rehe Reh-Nate, Reh-Bekka und Reh-Neh vor zwei Jahren bewiesen. Zum Schutz vor Fressfeinden waren die Rehkitze von ihren Müttern im hohen Gras abgelegt worden. Das bestimmt der Instinkt der Tiere. Das Muttertier kommt in regelmäßigen Abständen zu dieser Stelle, um ihr Kitz zu säugen. Wenn sich ein Feind nähert, gehen die Kitze “in Deckung” und verstecken sich tief im hohen Gras. Der Instinkt der Tiere erkennt keine modernen Mäher, und so wurden die Kitze lebensbedrohlich von den scharfen Messern des Mähers an jeweils einem Beinchen verletzt. Eine Tierfreundin nahm sich der jungen, verletzten Tiere an. Jedem Reh hatte ein Bein amputiert werden müssen. Mühevoll und mit viel Liebe wurden die drei Kitze gepflegt und großgezogen.  

Gut Aiderbichl versucht die Menschen durch zahlreiche Projekte im Tierbereich aufzuklären. Die Aiderbichler Wiesen werden vor dem Mähen mit einer Drohne mit Wärmebildkamera überflogen, um eventuell im hohen Gras liegende Rehkitze orten und retten zu können. Mit bloßem Auge wäre ein Kitz nicht zu sehen. Die Kitze werden in Schutzboxen gegeben, dann erst beginnen wir mit dem Mähen. Die Ricke beobachtet diesen Vorgang sehr genau und kümmert sich nach der Rettung durch den Menschen wieder um ihr Kitz. 

Reh-Bekka und Reh-Neh lebten nach der liebevollen Pflege ihrer Retterin einige Zeit auf Gut Aiderbichl in Henndorf gemeinsam mit Reh-Nate. Nachdem unser Hirsch Burli verstorben war, konnten die drei jungen Rehe sein großes Gehege beziehen. Und sie waren nicht allein: nebenan im Gehege lebt Hermes, ein weißer Damhirsch, der mit seinen großen braunen Augen die neuen Mitbewohner aufmerksam beobachtet.  

Vielleicht stellt sich nun für einige Leser die Frage, warum die Rehe nicht ausgewildert wurden, nachdem die Amputationswunden verheilt waren? Die Auswilderung war deshalb nicht möglich, weil niemand einschätzen konnte, ob und wie lange die Rehe in der freien Wildbahn überleben hätten können.  

Mit ihrem Handicap konnten Reh-Bekka und Reh-Neh im großen Gehege gut zurechtkommen. Es schien alles gut, doch vor einigen Wochen schockten die beiden toten Rehe die Tierpfleger, die gerade das Futter bringen wollten. Was war hier geschehen? Wiederum lernten wir, wie durchdacht das System der Natur für ihre Tiere ist. Wildtiere zeigen ihre Krankheit nicht. Ihr Verhalten im Falle einer Krankheit ist in keinem Fall mit dem unserer Haustiere vergleichbar. Unsere Rehe nahmen Nahrung auf und bewegten sich im Gehege. Alles schien gut, doch Reh-Bekka und Reh-Neh kommunizierten den Tierpflegern in keinster Weise, dass sie krank waren. Die Diagnose ergab einen schweren Infekt, an dem sie leider verstorben sind. Es war, als hätten sie die lebenswichtigen Organe abgeschaltet und gingen, ohne ihren Menschen ein Zeichen zu geben. Ganz still und heimlich hatte ihr Herz aufgehört zu schlagen.   

Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche und plötzlich schaffst du das Unmögliche.

– Franz von Assisi

Liebe Reh-Bekka und lieber Reh-Neh,
wir sind dankbar, dass wir euch einige Zeit begleiten durften. Es war eine lehrreiche Zeit für uns Menschen zu beobachten, wie auch Wildtiere sich mit einem Handicap arrangieren können. Eure tragische Geschichte soll ein Mahnmal sein und zugleich ein Wegweiser für alle Menschen, die mit moderner, für Wildtiere mit gefährlicher – Technik ihre Arbeit in der Natur vollbringen müssen.
Reh-Nate und Hermes sind nun ein kleines Team im großen Gehege geworden. Macht‘s gut ihr beiden. 

 

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