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Neues Zuhause für fünf Tiger

Internationaler Tag des Tigers am 29.07.

Die fünf Tiger Sandy, Floy, Tango, Roxy und Sonja werden in den nächsten Wochen auf das Gelände des Liska Animal Park Zoos in Rumänien umziehen. Diese bengalischen Tiger, die auf Gut Aiderbichl ein neues Zuhause finden, stehen symbolisch für viele Probleme, mit denen diese geschmeidigen Raubkatzen weltweit zu kämpfen haben. In ihrem natürlichen Lebensraum werden sie seit Jahrzehnten gewildert und ihr Habitat zerstört. In Europa werden sie oft nicht artgerecht gehalten. Auf Gut Aiderbichl möchte man das Bewusstsein schärfen und den Tigern eine Stimme geben.

Lebensraum der Tiger wird weltweit immer mehr zerstört

Tiger sind sehr anpassungsfähig und können große Temperaturunterschiede problemlos bewältigen. Was sie wirklich zum Überleben brauchen, sind Wälder, Wasser und genügend Beutetiere. Doch genau hier liegt das Problem: Der natürliche Lebensraum der Tiger wurde in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr zerstört. Wie bei vielen Wildtieren stellt die Abholzung von Wäldern sowie der Bau von Straßennetzen eine ernsthafte Bedrohung dar. Für das Überleben benötigen die majestätischen Großkatzen weitläufige Reviere in unberührter Natur. Bei zu kleinen Flächen wagen sich die Tiger immer wieder außerhalb der Schutzgebiete, um neue Territorien zu etablieren, was sie besonders anfällig für Wilderei macht –  das zweite große Problem der Tiger. Tigerknochen und andere Teile werden als angebliche Heilmittel verkauft und ihre Felle gelten in einigen Kulturen als Statussymbol. Obwohl China in den 1990er Jahren ein nationales Handelsverbot erließ, werden viele Fälle von Tigerwilderei oftmals nicht aufgedeckt und nicht geahndet. Tiger stehen weiterhin auf der Liste der stark gefährdeten Tiere und benötigen unsere erhöhte Aufmerksamkeit – nicht nur am „Tag des Tigers“, sondern an jedem Tag im Jahr.

Eine bedrohte Tierart in freier Wildbahn ebenso wie in Gefangenschaft

Inzwischen steigt die Anzahl der freilebenden Tiger langsam wieder an. Dennoch leben heute viermal mehr Tiger in Gefangenschaft als in freier Wildbahn. In Europa kennt man die majestätischen Tiere aus Tierparks oder Zirkussen. So auch die 5 Tiger von Gut Aiderbichl. Sandy, Floy, Tango, Roxy und Sonja wurden von Dompteur Markus von Hand aufgezogen und gehörten zum Moskauer Zirkus. Doch der Zirkus wurde aufgrund seines Namens Opfer des Russland-Ukraine-Krieges, und die Besucher blieben aus. Ein zusätzlicher Schicksalsschlag in Form eines Herzinfarkts sowie die Corona-Pandemie haben Dompteur Markus gesundheitlich und finanziell ruiniert.

Zirkusdompteur wendete sich für die Rettung der Tiger an Gut Aiderbichl

Eine Auswilderung und damit eine Aufstockung der Tigerpopulation würde in der Theorie gut klingen, aber die fünf Raubkatzen stammen von einer Linie von Tigern ab, die bereits seit vielen Generationen im Zirkus geboren wurden und auf den Menschen geprägt sind. Eine Auswilderung kommt somit nicht in Frage, denn das Leben in freier Wildbahn würde für sie den sicheren Tod bedeuten. Deshalb suchte Dompteur Markus händeringend nach einer artgerechten Unterkunft für seine Schützlinge.

Gehege mit mehreren Hektar, Pool zum Schwimmen und Rückzugsmöglichkeiten

Keine leichte Aufgabe, denn artgerechte Tigergehege müssen die Bedürfnisse der großen Raubkatzen erfüllen und erfordern eine enorme Fläche. Deshalb ist die Haltung in Zirkussen für die Großkatzen oft mit massiven Tierschutzproblemen verbunden. Ein artgerechtes Gehege muss groß genug sein, um ihren natürlichen Bewegungsdrang zu ermöglichen, und genug Rückzugsorte bieten. Auch strenge Sicherheitsmaßnahmen müssen eingehalten werden, um sowohl die Tiere als auch die Menschen zu schützen. Dies beinhaltet spezielle Zäune, Sicherheitssysteme und geschultes Personal. „Wir hatten großes Glück, dass ein langjähriger Unterstützer von Gut Aiderbichl uns eine entsprechend große Fläche in Rumänien anbieten konnte. Zusammen mit Tiger-Experten und den Behörden vor Ort haben wir es aber nun geschafft und für Sandy, Floy, Tango, Roxy und Sonja ein artgerechtes „Für-Immer-Zuhause“ gebaut,“ so Dieter Ehrengruber, Geschäftsführer und Stiftungsvorstand von Gut Aiderbichl.

Neues Gehege wird in den nächsten Wochen fertig gestellt

In wenigen Wochen wird das Gehege der fünf Tiger auf dem Gelände des Liska Animal Park Zoos in Rumänien fertiggestellt. Die Fläche umfasst mehrere Hektar Land, einen großen Pool zum Schwimmen und bietet natürliche Kletter- und Versteckmöglichkeiten, um den Tigern sowohl Ruhe als auch genügend Anregung zu bieten. Eine Tierärztin, die Notfälle direkt behandeln kann, sowie geschulte Tierpfleger von Gut Aiderbichl sind vor Ort in Rumänien. „Die Situation der Tiger in ihren Herkunftsländern, aber auch in Europa, ist oft dramatisch. Wir möchten den Tigern eine Stimme geben und die Menschen immer wieder daran erinnern: Das Problem der Tiger ist menschengemacht und es ist unsere Verantwortung, es auch zu lösen!“ betont Dieter Ehrengruber. Die Tiger werden auf dem Gelände des Liska Animal Park Zoos in Rumänien auch besuchbar sein.

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